Bei der Entscheidung für den besten Dämmstoff für eine Einblasdämmung gibt es zahlreiche Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Projekts, die baulichen Gegebenheiten, sowie die ökologischen und ökonomischen Aspekte. In diesem Text werden die verschiedenen Dämmstoffe, ihre Vorteile und Nachteile ausführlich dargestellt und analysiert, um zu einer fundierten Entscheidung für den besten Dämmstoff für die Einblasdämmung beizutragen.
1. Vergleichstabelle
Dämmstoff | Vorteile | Nachteile | Ungefähre Preise pro m² |
Nanogel / Aerogel | - Beste Wärmedämmfähigkeit - Geeignet für geringe Schichtdicken | - Kann in Innenräume eindringen und "einstauben" - Herauswehen bei Sturm möglich | 20-25 € |
Blähglas | - Wasser-unempfindlich - Druckbelastbar | - Relativ hoher Preis | 15-20 € |
EPS-Kügelchen | - Füllt Restlücken, geeignet für sehr dünne Hohlräume - Kostengünstig | - Kann "auslaufen" bei undichten Stellen | 10-15 € |
Glaswolle | - Leicht - nicht brennbar - Schimmel- und Schädlingsresistent - Schallschutz | - Verarbeitung von Glaswolle benötigt Schutzkleidung, da Hautreizungen kommen können | 10-15 € |
Holzfaser | - Guter sommerlicher Wärmeschutz - Schallschutz - diffusionsoffen - recycelbar | - Erfordert höheren Druck beim Einblasen - Stabile Begrenzungen nötig | 15-20 € |
Perlite | - Unverrottbar - Insektenresistent | - Wärmeleitfähigkeit schlechter als bei EPS-Kügelchen | 10-15 € |
Steinwolle | - Nicht brennbar - hoher Schmelzpunkt - feuchte-unempfindlich | - Verliert Dämmwirkung bei hoher Feuchtigkeit - Nicht geeignet für enge Hohlräume | 10-15 € |
Stroh | - Hohe Wärmespeicherfähigkeit - guter sommerlicher Hitzeschutz - Schallschutz | - Kann Probleme mit Schädlingen und Fäulnis bekommen | 15-20 € |
Zellulose | - Recycling-Material - anpassungsfähig - Feuchteverhalten schützt Holzteile | - Benötigt eine feuchtevariable Dampfbremse | 10-15 € |
2. Nanogel/Aerogel
Nanogel und Aerogel sind hochmoderne Dämmmaterialien, die durch ihre außergewöhnlich gute Wärmedämmfähigkeit bestechen. Sie eignen sich für sehr viele verschiedene Anwendungen und werden häufig als bester Dämmstoff bezeichnet. Sie sind für sehr geringe Schichtdicken geeignet und können somit auch bei begrenztem Raum eingesetzt werden. Durch ihre feinen Partikel dringen sie auch in kleinste Ritzen und Fugen ein, was zu einer lückenlosen Dämmung führt. Allerdings haben sie auch Nachteile: Ihre feinen Partikel können in Innenräume gelangen und zu Staubablagerungen führen. Zudem besteht bei starkem Wind die Gefahr, dass sie aus der Dämmung herausgeweht werden. Ein weiterer Aspekt ist der relativ hohe Preis, der bei der Entscheidung für oder gegen diesen Dämmstoff berücksichtigt werden sollte.
3. Blähglas
Blähglas bietet eine gute Wärmedämmung und ist zudem wasserunempfindlich und druckbelastbar. Diese Eigenschaften machen es ideal für den Einsatz in erdbedeckten Bereichen, etwa bei Kellerwänden oder erdberührten Bauteilen. Allerdings ist der Preis von Blähglas im Vergleich zu anderen Dämmstoffen höher, was bei der Entscheidung für den geeigneten Dämmstoff berücksichtigt werden sollte.
4. EPS-Kügelchen
EPS-Kügelchen sind eine kostengünstige und effektive Lösung für dünne Hohlräume. Sie eignen sich besonders gut, um Restlücken bei grobstückigen Schuttverfüllungen zu schließen. Eines der Hauptprobleme bei der Verwendung von EPS-Kügelchen ist jedoch das Risiko, dass sie bei undichten Stellen "auslaufen" können. Im Vergleich zu Nanogel oder Aerogel sind die Folgen jedoch weniger gravierend.
5. Glaswolle
Glaswolle ist ein leichter und nicht brennbarer Dämmstoff, der zudem eine hohe Beständigkeit gegenüber Schimmel, Fäulnis und Schädlingen aufweist. Seine guten Schallschutzeigenschaften machen ihn besonders geeignet für den Einsatz in Wohngebäuden. Allerdings kann die Verarbeitung von Glaswolle Hautreizungen verursachen, weshalb bei der Verarbeitung Schutzkleidung empfohlen wird.
6. Holzfaser
Holzfaserdämmstoffe bieten einen guten sommerlichen Wärmeschutz sowie Schallschutz und sind diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend und recyclebar. Sie gelten als ökologisch vorteilhaft, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Bei der Verwendung von Holzfaserdämmstoffen ist jedoch zu beachten, dass sie einen höheren Druck beim Einblasen benötigen und die Begrenzungen stabiler gebaut werden müssen, um die Dämmung zu halten. Darüber hinaus sind sie in der Regel teurer als synthetische Dämmstoffe wie EPS oder Glaswolle.
7. Perlite
Perlite ist ein vulkanisches Gestein, das aufgrund seiner Unverrottbarkeit und Insektenresistenz als Dämmstoff geschätzt wird. Im Vergleich zu anderen Dämmstoffen, wie EPS-Kügelchen, Glasfaser oder Steinwolle, weist Perlite jedoch eine schlechtere Wärmeleitgruppe auf, was bedeutet, dass mehr Material benötigt wird, um die gleiche Dämmwirkung zu erzielen. Dies kann den Preis und die benötigte Dicke der Dämmschicht erhöhen.
8. Steinwolle
Steinwolle ist ein nicht brennbarer Dämmstoff mit hohem Schmelzpunkt, der sich hervorragend für den Brand- und Schallschutz eignet. Zudem ist sie feuchteunempfindlich und daher gut für den Einsatz in feuchten Umgebungen geeignet. Allerdings verliert Steinwolle ihre Dämmwirkung bei zu hoher Feuchtigkeit, und sie ist nicht für enge und zerklüftete Hohlräume geeignet, da sie nicht so flexibel ist wie beispielsweise Glaswolle.
9. Stroh
Stroh bietet eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und eignet sich gut für den sommerlichen Hitzeschutz sowie den Schallschutz. Da Stroh ein nachwachsender Rohstoff ist, gilt es als umweltfreundlich und nachhaltig. Allerdings sind Strohdämmstoffe anfälliger für Schädlinge und Fäulnis als synthetische Dämmstoffe, was bei der Wahl des richtigen Dämmstoffs berücksichtigt werden sollte.
10. Zellulose
Zellulose wird aus recyceltem Zeitungspapier hergestellt und ermöglicht schlanke Konstruktionen. Sie bietet einen guten Schutz für umgebende Holzteile und hat ein einzigartiges Feuchteverhalten, das dazu beiträgt, Feuchtigkeitsschäden in der Konstruktion zu vermeiden. Bei der Verwendung von Zellulosedämmstoffen ist jedoch eine "feuchtevariable Dampfbremse" an einer Seite erforderlich, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.
11. Fazit
Bei der Auswahl des besten Dämmstoffs für eine Einblasdämmung sollte man verschiedene Aspekte wie die Wärmedämmfähigkeit, Schallschutz, Feuchtigkeitsbeständigkeit, Umweltverträglichkeit und den Preis berücksichtigen. Jeder der genannten Dämmstoffe hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die je nach den spezifischen Anforderungen des Projekts abgewogen werden sollten.
Glaswolle und Steinwolle stellen beispielsweise eine gute Kombination aus Wärmedämmung, Schallschutz und Feuchtigkeitsbeständigkeit dar und sind für viele Anwendungen geeignet. Sie sind jedoch nicht unbedingt die umweltfreundlichsten Optionen, da sie aus nicht nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Holzfaser und Zellulose hingegen bieten nachhaltige Alternativen, die ebenfalls gute Dämmeigenschaften aufweisen, aber möglicherweise teurer sind und spezielle Verarbeitungsanforderungen haben.
Perlite und Blähglas sind gute Optionen für erdberührte Bauteile, bei denen Feuchtigkeitsresistenz und Druckbelastbarkeit wichtige Kriterien sind. Sie sind jedoch möglicherweise nicht die beste Wahl für Anwendungen, bei denen eine hohe Wärmedämmung bei geringen Schichtdicken erforderlich ist.
Für Anwendungen, bei denen es auf eine besonders hohe Wärmedämmung bei minimalen Schichtdicken ankommt, könnte Nanogel oder Aerogel die beste Wahl sein. Ihre Nachteile, wie das Eindringen in Innenräume und das Herauswehen bei Sturm, sollten jedoch sorgfältig abgewogen werden, ebenso wie der höhere Preis im Vergleich zu anderen Dämmstoffen.
Stroh und EPS-Kügelchen können unter bestimmten Umständen gute Lösungen sein, etwa wenn ein hoher Schallschutz oder eine einfache Verarbeitung gefordert ist. Bei der Verwendung von Stroh sollten jedoch mögliche Probleme mit Schädlingen und Fäulnis beachtet werden, während bei EPS-Kügelchen das Risiko besteht, dass sie bei undichten Stellen "auslaufen".
Letztendlich hängt die Entscheidung für den besten Dämmstoff für eine Einblasdämmung von den individuellen Anforderungen des Projekts und den spezifischen Eigenschaften der verschiedenen Materialien ab. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile jedes Dämmstoffs sorgfältig abzuwägen und die Entscheidung auf der Grundlage von Faktoren wie der Wärmedämmleistung, Schallschutz, Feuchtigkeitsbeständigkeit, Umweltverträglichkeit und den Kosten zu treffen.
In jedem Fall sollte die Beratung durch einen Fachmann in Betracht gezogen werden, um die beste Lösung für die jeweilige Situation zu finden. Fachleute können auch bei der korrekten Verarbeitung und Installation der Dämmstoffe helfen, um eine optimale Dämmwirkung und Langlebigkeit zu gewährleisten. Schließlich ist es nicht nur wichtig, den richtigen Dämmstoff auszuwählen, sondern auch sicherzustellen, dass er fachgerecht eingebaut wird, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen und potenzielle Probleme zu vermeiden.
In den 90ern war es wohl üblich, dass zwischen den Dachsparren nur zur Hälfte mit Mineral- oder Glaswolle gedämmt wurde.
Kann hier nachträglich mit Einblasdämmung nachgedämmt werden?
Gibt es dabei etwas zu beachten und welches Material eignet sich am besten?